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Innovatives Biberprojekt an der Dürnach angestrebt


Die Städte Biberach und Ochsenhausen wollen in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Biberach in diesem Gewässerabschnitt für Entlastung sorgen. Den betroffenen Grundstückseigentümern und Landnutzern wurde deshalb an einem Informationsabend ein Modellprojekt vorgestellt, wie es auch schon am Altbach bei Andelfingen (Gemeinde Langenenslingen) und am Tobelbach bei Oberwachingen (Gemeinde Uttenweiler) durchgeführt wurde bzw. wird.

Ziel dieser Projekte ist die - fast vollständige - Auflösung der bestehenden Nutzungskonflikte zwischen Biber und Landwirtschaft. Um dies zu erreichen, wird dem Gewässer einerseits mehr Fläche gegeben - die sogenannte Gewässerentwicklungszone. Andererseits wird eine mögliche Vernässung auf die angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen durch Baumaßnahmen beschränkt.

„Mit diesem Projekt erreichen wir eine erhebliche ökologische Aufwertung für die Dürnach und ihre umliegenden Bereiche, werden den Bedürfnissen der Biberpopulation gerecht, erzielen Synergien bei unseren geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen und berücksichtigen die Belange der Landwirtschaft“, sagt Biberachs Baubürgermeister Christian Kuhlmann. Ochsenhausens Bürgermeister Andreas Denzel ergänzt: „Wir hoffen, dass damit künftig Mensch und Tier einträchtig miteinander leben können, ohne dass wir immer wieder aufwändig Schäden beheben müssen.“

Christian Helfert, Leiter des Flurneuordnungsamts sagt dazu: „In allererster Linie kommt es an der Dürnach auf die Grundstückseigentümer aus Ringschnait und Mittelbuch an, die Fläche am Bach abgegeben müssen.“ Im Rahmen einer räumlich begrenzten Flurneuordnung sollen sie dafür Ersatzflächen erhalten. Die Ortsvorsteher von Ringschnait und Mittelbuch, Walter Boscher und Karl Wohnhas, sind sich einig: „Wir sehen in diesem Projekt große Chancen für alle Beteiligten.“.

Bei einer Informationsveranstaltung war das Landratsamt Biberach mit Experten für Naturschutz, Flurneuordnung, Land- und Wasserwirtschaft vor Ort. Hier konnten sich Eigentümer und Bewirtschafter  in Kleingruppen und durch die Podiumsdiskussion umfassend informieren. Josef Grom, Biberbeauftragter des Regierungspräsidiums resümierte: „Im Modellprojekt am Altbach ist es gelungen, die biberbedingten Konflikte zu befrieden. Das wäre auch an der Dürnach möglich.“

Weitere Informationen zum Projekt:

Beiderseits der Dürnach könnten eine großflächige Talaue ausgewiesen, durchgängige Gewässerrandstreifen geschaffen und gleichzeitig die Talaue durch Baumaßnahmen von den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen abgegrenzt werden. Im Rahmen einer Flurneuordnung erfolgt der Flächentausch zwischen den Städten Biberach und Ochsenhausen einerseits und den privaten Eigentümern andererseits. Mittels einer Bodenumlagerung und Dränagefangeleitungen wird der hochwertige ökologische Lebensraum am Bach von den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen getrennt.

Umgestürzter Baum, der von einem Biber abgenagt wurde.

Spuren die der Biber an der Dürnach hinterlassen hat.

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