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Gesundheitsamt informiert über kostenlose und anonyme Tests


Wie können Menschen sicherstellen, dass sie sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen?

Dr. Konstanze Nickolaus: „Eine hundertprozentige Sicherheit, sich nicht anzustecken, gibt es nicht. Mittels Safer-Sex-Praktiken kann die Ansteckungsgefahr aber enorm reduziert werden. Wichtig dabei ist, den Schutz an die jeweiligen Sexualpraktiken anzupassen. Einige Erreger können sich neben dem Genitalbereich auch im Mund-Rachen-Raum ansiedeln. Diese können auch durch Oralverkehr oder Zungenküsse übertragen werden. Zudem laufen Infektionen oft unbemerkt ab. Man kann also infektiös sein, ohne selbst Symptome zu haben. Bei wechselnden Sexualpartnerinnen und Sexualpartnern ist es daher wichtig, sich regelmäßig auf STIs testen zu lassen.“

Welche Tests bietet das Gesundheitsamt Biberach zur Untersuchung auf sexuell übertragbare Krankheiten an? Wer kann sich alles testen lassen?

Dr. Konstanze Nickolaus: „Das Gesundheitsamt Biberach bietet anonyme und kostenfreie Tests zu HIV, Syphilis, Tripper, Clamydien, Hepatitis B und C an. Sie sind für symptomfreie Personen gedacht, die erfahren möchten, ob sie infiziert sind. Personen mit Krankheitssymptomen müssen zum niedergelassenen Arzt oder zur niedergelassenen Ärztin. Wichtig ist, dass für eine HIV-Testung der letzte ungeschützte Verkehr mindestens sechs Wochen zurückliegen muss, bei Clamydien und Tripper sind es etwas drei Wochen.“

Müssen sich interessierte Personen für die Tests anmelden? Wie erhalten sie das Ergebnis?

Dr. Konstanze Nickolaus: „Wer sich testen lassen will, meldet sich telefonisch im Gesundheitsamt unter Angabe von Geschlecht und Geburtsdatum an. Beratungs- und Test-Termine finden dienstags zwischen 13.30 und 15.30 Uhr statt. Mittels eines Barcodes kann das Ergebnis nach ein bis zwei Wochen telefonisch abgefragt werden. Der kostenpflichtige HIV-Schnelltest liefert ein Ergebnis bereits nach 30 Minuten.

Wie laufen die Untersuchungen ab?

Dr. Konstanze Nickolaus: „Wir stellen einige Fragen zum Sexualverhalten, das entscheidend ist für die Auswahl der passenden Tests. Für die HIV-, Syphilis-, Hepatitis B und C- Testungen wird Blut abgenommen. Bei Clamydien- und Tripper benötigen wir eine Urinprobe. Je nach Sexualpraktik kann ein Mund-, Vaginal- oder Analabstrich sinnvoll sein. Diesen führt man selbst in einem separaten Raum durch.“

Welche Schutzmöglichkeiten gibt es gegen sexuell übertragbare Krankheiten?

Dr. Konstanze Nickolaus: „Bei Hepatitis A und B sowie Humanen Papillomviren (HPV) bieten Impfungen einen wirksamen Schutz. Wer nicht geimpft ist, sollte sich beim Arzt beraten lassen. Generell bieten Kondome und Femidome - richtig angewendet - einen sehr guten Schutz beim Geschlechtsverkehr. Beim Oralverkehr können Lecktücher schützen. Kein Schutz ist jedoch hundertprozentig. Wer den Sexualpartner wechselt oder ungeschützten Sex hatte, sollte sich testen lassen. Wichtig ist, offen mit dem Partner, der Partnerin über das Thema sexuell übertragbarer Krankheiten zu reden.“

Wie können Menschen dazu ermutigt werden, sich regelmäßig auf STI´s testen zu lassen?

Dr. Konstanze Nickolaus: „Nur Personen, die wissen, womit sie sich beim Sex anstecken können, lassen sich auch testen. Entscheidend ist, dass im Rahmen der sexuellen Aufklärung nicht nur über Verhütung, sondern auch über STIs informiert wird. Hier sind vor allem die Elternhäuser und Schulen gefragt. Umfassendes Informationsmaterial bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit ihrer Kampagne „Liebesleben“ (www.liebesleben.de). Das Gesundheitsamt unterstützt gerne beratend.

Für informierte Personen ist ein unkompliziertes Angebot anonymer und kostenfreier Testungen entscheidend. Wir bieten diese Möglichkeit und informieren darüber dauerhaft auf unserer Homepage.“

Unter www.biberach.de/HIV-STI-Sprechstunde gibt es weitere Informationen. Telefonisch ist das Kreisgesundheitsamt unter  07351 52-6151 zu erreichen oder per E-Mail an kreisgesundheitsamt(at)biberach.de

Dr. Konstanze Nickolaus informiert über Möglichkeiten, sich vor einer Ansteckung mit Sexuell übertragbaren Krankheiten (STIs) zu schützen.

Dr. Konstanze Nickolaus, stellvertretende Leiterin des Sachgebiets Infektionsschutz im Kreisgesundheitsamt, informiert über Möglichkeiten, sich vor einer Ansteckung mit Sexuell übertragbaren Krankheiten (STIs) zu schützen.

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