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Eigene Haltung zur Organspende dokumentieren


Dass dennoch dringender Handlungsbedarf besteht, zeigen aktuelle Zahlen: fast 8.400 Menschen warten derzeit auf eine Transplantation, darunter etwa 1.000 Menschen allein in Baden-Württemberg. Dagegen wurden 2023 nur 2.877 Organe von 965 Personen gespendet. Dabei ist die Wirkung einer Organspende groß. So hat jeder Organspender, jede Organspenderin im letzten Jahr durchschnittlich drei schwerkranken Menschen geholfen.

Rechtliche Regelung

Die rechtliche Situation: Organspenden sind nur möglich, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten zugestimmt hat. Ist der Wille der verstorbenen Person nicht bekannt, werden die Angehörigen nach einer Entscheidung im Sinne der oder des Verstorbenen gefragt. Dr. Claus Unger, Leiter des Kreisgesundheitsamts Biberach, betont, dass Organspenden viel zu oft an einer fehlenden Zustimmung scheitern würden. „Immer wieder kommt es vor, dass Angehörige den Willen des Verstorbenen nicht kennen. Wenn sie dann eine Entscheidung treffen müssen, entscheiden sie sich häufig gegen die Organspende. Dies war 2023 ein Hauptgrund dafür, dass potenzielle Organspenden nicht zustande kamen“, so Dr. Claus Unger.

Daher ist es wichtig, die Entscheidung zu dokumentieren, zum Beispiel auf einem Organspende-Ausweis oder im Organspende-Register, wo man seit März die Entscheidung auch online festhalten kann.

Viele Hausärztinnen und Hausärzte bieten Beratungs- und Aufklärungsgespräche zum Thema Organ- und Gewebespende an. Für ein persönliches Gespräch stehen außerdem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des kostenfreien Infotelefons Organspende zur Verfügung. Montags bis freitags zwischen 9 und 18 Uhr beantworten sie unter der Rufnummer 0800 90 40 400 alle Fragen rund um das Thema Organ- und Gewebespende. Per E-Mail ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung über organspende(at)bzga.de erreichbar.

Das Kreisgesundheitsamt Biberach hält ebenfalls verschiedene Infomaterialien zur Organ- und Gewebespende bereit. Dort können interessierte Bürgerinnen und Bürger auch einen Organspende-Ausweis erhalten.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hält unter www.organspende-info.de Informationen bereit.

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