Kindheitspädagogin Fea Finger liest aus ihrem Buch
Das Buch „Selbst aktiv, statt fremdbestimmt“ wurde von Fea Finger nicht einfach nur vorgelesen, vielmehr trat sie nach jeder These in einen lebendigen Dialog mit den Anwesenden. „Auch ich lerne von meinen Kolleginnen immer wieder Neues“, betonte Finger. Genau das macht sie in der Fachwelt so beliebt: Ihre Offenheit, sich selbst zu hinterfragen – auch im Umgang mit Kindern. „Pädagoginnen und Pädagogen müssen jederzeit reflektieren, wann und wie sie ihre Macht nutzen“, erklärte sie.
Insgesamt nahmen 52 Personen an der Veranstaltung teil, darunter Erzieherinnen und Erzieher ebenso wie Auszubildende.
Die Veranstaltung war Teil einer Workshop-Reihe, die durch die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Biberach unterstützt wird. Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ gefördert. Dank der Unterstützung des Freundeskreises der Matthias-Erzberger-Schule konnte die Reihe realisiert werden.
Während am Nachmittag die Lesung für Fachkräfte aus dem gesamten Landkreis stattfand, hatten die Auszubildenden der praxisintegrierten Erzieherklasse BKSPIT2/1 am Vormittag die Gelegenheit, an einem Workshop mit Fea Finger teilzunehmen. Mit ihrer humorvollen und zugleich fachlich fundierten Art, analysierte Sie das Thema „Adultismus - die unbewusste Machtausübung von Erwachsenen gegenüber Kindern". Dabei zeigte sie auf, wie durch Partizipation ein wertschätzender Umgang in der Kita gefördert werden kann: „Menschen werden nicht autonom, indem sie Befehle erhalten und ausführen, sondern indem sie selbst tätig sind“, so Fea Finger. Partizipation unterstütze so das Erlernen wichtiger Kompetenzen, die die Erwachsenen von morgen brauchen, um auch in einer sich verändernden Welt gut zurechtzukommen.
Die Workshop-Reihe begann bereits am 18. November mit einem Vortrag von Simone Gottwald-Blaser vom Fortbildungsinstitut Merakita. Sie beleuchtete das Thema „Adultismus in Kitas – Was ist Adultismus und wie zeigt sich diese Form der Diskriminierung?“. Der abschließende Workshop wird am 16. Dezember stattfinden und sich mit „Partizipation und Kinderrechten – Kinderschutzkonzepte für Kitas“ beschäftigen.
Die Kombination aus Theorie und Praxis sowie die thematische Tiefe der Workshops wurden von den Pädagoginnen und Pädagogen besonders geschätzt. Mit ihrer Arbeit leistete Fea Finger nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Qualifizierung von erfahrenen und angehenden Fachkräften, sondern zeigte auch, wie demokratische Werte in der täglichen Arbeit in Kitas gelebt und gefördert werden können.
Weitere Informationen zum Angebot der Bibliothek/Mediothek gibt es online unter www.mediothekbsz.de.
Fea Finger liest aus Ihrem Buch „Selbst aktiv statt fremdbestimmt“
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