Kreisgesundheitsamt veröffentlicht den zweiten Kommunalen Gesundheitsbericht für den Landkreis Biberach
Für den Bericht hat das Sachgebiet Gesundheitsplanung die Bevölkerungszusammensetzung, den Gesundheitszustand der Bevölkerung, das Gesundheitsverhalten und die Inanspruchnahme von präventiven Angeboten sowie die Gesundheitsversorgung im Landkreis Biberach analysiert. Hinzu kommt ein Sonderbericht zum Verlauf der COVID-19-Pandemie im Landkreis Biberach.
Für den Gesundheitsbericht wurden 39 Indikatoren der Gesundheitsberichterstattung für den Landkreis Biberach dargestellt. Jeder Indikator wird definiert und beschrieben und seine Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren, sofern entsprechende Daten vorliegen, dargestellt. Um die Werte einschätzen zu können, wurden sie mit den Werten der 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreisen und dem Durchschnittswert von Baden-Württemberg verglichen.
Ausgewählte Ergebnisse des Basisberichts
- Krankenhausaufenthalte: Die Krankenhausaufenthalte im Landkreis Biberach sind im zeitlichen Verlauf gesunken und liegen unter dem Landesschnitt.
- Lebenserwartung: Die mittlere Lebenserwartung der Männer und Frauen im Landkreis Biberach liegt über der durchschnittlichen Lebenserwartung in Baden-Württemberg.
- Säuglingssterblichkeit: Im Landkreis Biberach ist die Säuglingssterblichkeit geringer als in Baden-Württemberg und weist 2020 den niedrigsten Wert in Baden-Württemberg auf.
- Masern: Der Anteil der Kinder, die eine Grundimmunisierung gegen Masern erhalten haben, lag im Landkreis Biberach im Jahr 2022 knapp unter der von der Weltgesundheitsorganisation geforderten Durchimpfungsquote von 95 Prozent.
- Alkoholkonsum: Die Krankenhausaufenthalte von Mädchen im Alter von 13 bis 19 Jahren infolge von Alkoholkonsum lagen 2020 über dem Durchschnitt in Baden-Württemberg. Bei den Jungen lagen sie im Gegensatz zu den vergangenen Jahren knapp unter dem Durchschnitt in Baden-Württemberg.
- Apotheken: Die Anzahl der Einwohner je öffentlicher Apotheke ist im Landkreis Biberach in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Im Landkreis Biberach gibt es landesweit die geringste Anzahl an öffentlichen Apotheken je Einwohner.
- Hausärzte: Ein Hausarzt im Landkreis Biberach muss etwas weniger Einwohner versorgen als durchschnittlich in Baden-Württemberg. Die Hausarztpraxen verteilen sich nicht gleichmäßig über den Landkreis.
- Fachärzte: Im Landkreis Biberach versorgt ein Facharzt deutlich mehr Personen als im Landesschnitt.
- Zahnärzte: Ein Zahnarzt versorgt im Landkreis Biberach mehr Einwohner als durchschnittlich in Baden-Württemberg.
Sonderbericht zum Verlauf der COVID-19-Pandemie
Der Sonderbericht beschreibt den Verlauf der COVID-19-Pandemie im Landkreis Biberach.
Ausgewählte Ergebnisse des Sonderberichts
- Die Betrachtung der kumulativen SARS-CoV-2 Fallzahlen zeigt, dass der Landkreis Biberach fast durchgängig leicht über dem Landesdurchschnitt lag.
- Die höchste absolute Zahl an Infektionen findet sich in der Gruppe der 35- bis 59-jährigen. Der Altersmedian beträgt 37,9 Jahre und weist eine Spannweite von 0 bis 102 Jahren auf.
- 44 Prozent der gesamten Bevölkerung des Landkreises waren bis zum 31. Dezember 2022 mindestens einmal mit SARS-CoV-2 infiziert. Die meisten Mehrfachinfektionen traten in den jüngeren Altersgruppen auf.
- Im Vergleich zu Baden-Württemberg lagen die Todeszahlen im Landkreis Biberach fast durchgehend unter dem Durchschnitt.
- Die Hospitalisierungsinzidenz entwickelte sich ähnlich wellenförmig wie die Zahl der wöchentlichen Neumeldungen. Sie veranschaulicht, dass die Belastung auf den Normalstationen auch in den späteren Phasen der Pandemie sehr hoch war.
Kommunale Gesundheitskonferenz
Kommunale Gesundheitsberichte sind im besten Fall in einen gesundheitspolitischen Prozess eingebettet, bei dem aufgrund der Ergebnisse Maßnahmen geplant, durchgeführt und anschließend überprüft werden. Im Landkreis Biberach gibt es hierfür das Gremium der Kommunalen Gesundheitskonferenz. Darin diskutieren Verantwortungs- und Entscheidungsträger aus dem Präventions- und Gesundheitsversorgungsbereich darüber, wie Gesundheit für die Menschen im Landkreis am besten ermöglicht wird.
Zum Kommunalen Gesundheitsbericht
Weitere Informationen gibt es bei Stefanie Bovermann unter Telefon 07351 52-6498 oder per E-Mail an stefanie.bovermann(at)biberach.de.