Bananenapfel
Sortenname
Bananenapfel
Synonyme
"Lavanttaler Bananenapfel"
Herkunft
Amerika, Bundesstaat Massachusetts, Boston
Verwendung
Tafelapfel, Wirtschaftsapfel, insbesondere zur Herstellung von Destillaten
Frucht
Grüngelb, matt glänzend, sonnenseits orange bis leuchtend rot gefärbt. Rundlich geformt, mittelgroß.Gelblich-weißes Fruchtfleisch, leicht körnig. Saftig. Geschmack erinnert an reife Bananen.Ernte September - Oktober, Genussreife November-Januar.
Baum
Mittelstark, dünntriebig. Eignet sich für sämtliche Stammformen. Relativ anspruchslos, bevorzugt jedoch feuchte, nährstoffreiche und windgeschützte Standorte.
Besondere Merkmale
Bananenähnlicher Geschmack.
Baumanns Renette
Sortenname
Baumanns Renette
Synonyme
"Baumanns Rote Winterrenette"
Herkunft
Um 1880 von van Mons in Belgien gezüchtet. Nach den in Bollweiler im Elsass (Frankreich) ansässigen Baumschulbesitzern Gebrüder Baumann benannt.
Allgemeine Beurteilung
Ansprechende Färbung, gute Transportfähigkeit, auf trockenen Standorten bleibt die Sorte klein, nicht besonders herausragender Geschmack.
Verwendung
Tafel- und Wirtschaftsapfel
Frucht
Pflückreif im Oktober, ab Anfang Dezember genussreif, mittelgroß 112 Gramm.
Form: unregelmäßig, kugelförmig abgeflacht, teils etwas breitgedrückt.
Oberfläche: leicht uneben, unregelmäßige breite Kanten. Grundfarbe: grün bis gelblich grün.
Deckfarbe: gelblich rot bis trüb purpurrot flächig und fein gestreift.
Stielgrube: mitteltief bis tief, mittelweit bis weit, flächig berostet.
Kelchgrube: mitteltief bis tief, mit Falten, geschlossener bis halboffener Kelch.
Fruchtfleisch: fest, mittelfein bis grobzellig, mittelsaftig bis trocken, gelblichweiß, süß, schwaches Aroma.
Baum
Mittelstarker Wuchs, unausgeglichene Krone, es bilden sich gerne Astfahnen, dicke Jahrestriebe, enge Internodien, länglich ovale Blätter, blüht früh mit großen rötlichen Blüten, guter Pollenspender, Ertrag setzt früh ein, Ertrag ist hoch und regelmäßig, schorf- und krebsanfällig.
Besondere Merkmale
Schwere und feste Frucht.
Verwechslersorten
"Roter Bellefleur", "Roter Berlepsch", "Ruhm aus Kirchwerder"
Bavendorfer Apfel
Sortenname
Bavendorfer Apfel
Berner Rosenapfel
Sortenname
Berner Rosenapfel
Synonyme
"Neuer Berner Rosenapfel"
Herkunft
Schweiz, als Sämling von F. Baumann im Wald gefunden, von Baumschule Daepp in Oppligen (Schweiz) vermehrt, erste Frucht 1888, heute in Deutschland und der Schweiz verbreitet.
Allgemeine Beurteilung
Für mittlere und höhere Lagen empfehlenswert, da gute Widerstandskraft gegen Holz- und Blütenfrost.
Verwendung
Tafelapfel
Frucht
Pflückreif Ende September, lagerfähig bis Januar, mittelgroß.
Form: insgesamt etwas unregelmäßig.
Oberfläche: uneben, meist mit breiten Kanten.
Grundfarbe: grünlich gelb.
Deckfarbe: verwaschen, dunkelkarminrot, lila bereift.
Schale: mit vielen vertieft liegenden hellgrauen Lentizellen.
Stielgrube: mitteltief bis tief, eng bis mittelweit, oft durch Fleischwulst verengt, strahlig verrostet.
Stiel: kurz bis mittellang, rotbraun. Kelch: klein bis mittelgroß, geschlossen und schwach befilzt.
Kernhaus: mittelgroß, Kerne grünlich weiß, in Schalennähe oft rötlich. Sehr saftig, eher süß mit erfrischender Säure.
Baum
Hochpyramide, anfangs mittelstarker Wuchs im Ertragsstadium nachlassend, blüht mittelfrüh bis mittelspät und langanhaltend.
Ertrag: früh einsetzend, hoch, regelmäßig. Schorfanfällig, in niedrigeren Lagen Mehltau und Fleischbräune, schwefelempfindlich.
Besondere Merkmale
Blauviolett bereifte Schale
Verwechslersorten
"Danziger Kantapfel", "Florina", "Jonathan", "Oberländer Himbeerapfel", "Roter Eiserapfel"
Betzinger Grünapfel
Sortenname
Betzinger Grünapfel
Herkunft
Betzingen, Landkreis Reutlingen.
Verwendung
Wirtschaftsapfel
Frucht
Pflückreife: Mitte Oktober
Genussreife: bis Februar, mittelgroß
Fruchtfleisch: mittelsäuerlich, leicht aromatisch
Baum
Späte Blüte, mittlerer Ertrag
Besondere Merkmale
robust
Biesterfelder Renette
Sortenname
Biesterfelder Renette
Herkunft
Zufallssämling, Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Schloss Biesterfeld (Bad Pyrmont) entstanden, seit 1905 im Anbau, möglicherweise von der Sorte "Blenheim" abstammend.
Allgemeine Beurteilung
Wohlschmeckender Tafelapfel, für den Selbstversorgerobstbau aufgrund seiner geringen Krankheitsanfälligkeit und seiner regelmäßigen Erträge gut geeignet, für Kleingärten wegen seines starken Wuchses weniger empfehlenswert.
Nachteil: Anfälligkeit für Strippe, geringe Lagerdauer.
Verwendung
Tafelapfel
Frucht
Pflückreif ab Anfang bis Mitte September, Genussreife Mitte September bis November, haltbar bis Dezember.
Form: mittelgroß bis groß, breitrund, teils kugelförmig abgeflacht, teils kegelförmig abgestumpft, leicht stielbauchig.
Oberfläche: meist eben, manchmal mit schwachen bereiten Kanten.
Grundfarbe: grüngelb.
Deckfarbe: verwaschen orangerot bis rot, marmoriert flächig und gestreift.
Schale: sehr fettig, ohne Geruch, dick, fest.
Stielgrube: mitteltief, mittelweit bis weit, mittelfein beborstet.
Stiel: kurz, mitteldick bis dick. Kernhaus: klein, stielnahe.
Fruchtfleisch: weißlich gelb, harmonisch feinsäuerlich, schnell mürbe werdend, sehr saftig.
Baum
Mittelstarker Wuchs. Krone: groß, breit, ausladend. Leitäste schräg mit ausreichendem Seitenholz, gute Winterhärte, widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge, blüht mittelfrüh, triploid (schlechter Befruchter), Ertrag früh und hoch, anspruchslos an Boden.
Besondere Merkmale
Fettige Schale, marmorierte Deckfarbe, geringe Lagerfähigkeit.
Verwechslersorten
"Goldrenette aus Blenheim", "Kaiser Wilhelm"
Birnförmiger Apfel
Sortenname
Birnförmiger Apfel
Synonyme
"wahrer Birnförmiger Apfel", "Pomme Poire"
Herkunft
Wahrscheinlich um 1844 im Kanton Solothurn Schweiz. Verschiedene Typen dieser Sorte sollen existieren.
Allgemeine Beurteilung
Vorzügliche Sorte für den Streuobstanbau mit weithin leuchtenden Früchten.
Verwendung
Sehr guter Wirtschafts- und Mostapfel, auch für Dörrobst und als Brennfrucht. Weniger für den Frischverzehr.
Frucht
Reife: Mitte bis Ende Oktober, wind fest bis zur Vollreife.
Haltbarkeit: fünf bis sechs Monate.
Form: klein, birnen- bis fassförmig, ungleichmäßige und ungleichhälftige Form, im Querschnitt rund.
Kelchgrube: unterschiedlich weit, meistens mit zwei Wülsten.
Stiel: lang, dünn, fast aufsitzend, oft mit einem Fleischwulst zur Seite gedrückt.
Fruchtschale: hart, glatt, glänzend, auf dem Lager leicht fettig.
Grundfarbe: gelb.
Deckfarbe: überdeckt Grundfarbe mit trübroter marmorierten Farbe.
Fruchtfleisch: gelbweißlich, sehr hart, mäßig saftig, süßsäuerlich im Geschmack, hoher Zuckergehalt, leichtes "Cox"-Aroma.
Baum
Hohe, pyramidale Krone mit steilen Leitästen. Sehr starker Wuchs, blüht spät, guter Pollenspender, mittelhoher bis hoher Ertrag
Besondere Merkmale
Eher für kühlere bis rauere Lagen geeignet.
Bismarckapfel
Sortenname
Bismarckapfel
Synonyme
"Prince Bismarck", "Bismarck"
Herkunft
Angaben über die Herkunft sind unterschiedlich. Wahrscheinlich entstand die Sorte um 1870 in Neuseeland, kam 1888 über England nach Deutschland. Sie ist nicht identisch mit der geringer wertigen "Fürst Bismarck".
Allgemeine Beurteilung
Sehr fruchtbare Sorte, große bis sehr große Früchte, mäßiger Geschmack, regelmäßige Erträge.
Verwendung
Tafel- und Wirtschaftsapfel
Frucht
Pflückreif im Oktober, genussreif ab November, haltbar bis März.
Form: groß bis sehr groß, etwas unregelmäßig, manchmal ungleichhälftig, breit-kegelförmig abgestumpft, leicht gerippt.
Oberfläche: uneben, oft auch warzig, schwach breite Kanten.
Grundfarbe: grünlich gelb, später hellgelb.
Deckfarbe: lebhaft rot mit teils schmalen, teils breiten, dunkelkarminroten Streifen gezeichnet.
Schale: glatt, glänzend, rostig marmoriert, graublau bereift und fein punktiert. Stielgrube: mitteltief, teils grob und rissig beborstet.
Stiel: kurz.
Kernhaus: mittelgroß.
Fruchtfleisch: weiß, mäßig fest, mittelfeinzellig, saftig, säuerlich erfrischend, schwach aromatisch, angenehm riechend.
Baum
Mittelstarker bis starker Wuchs, später schwach. Neigt zur Vergreisung. Krone: breit, bleicht relativ flach. Gute Pollenqualität. Blüht mittelspät. Fruchtbildung auch am einjährigen Holz. Ertrag früh einsetzend, regelmäßig.
Besondere Merkmale
Graublau bereifte Frucht, starker Geruch, kurzer Stiel, anfällig für Mehltau und Schorf.
Verwechslersorten
"Kaiser Alexander", "Markus Hybride"
Bittenfelder Sämling
Sortenname
Bittenfelder Sämling
Herkunft
Zufallssämling aus Bittenfeld bei Waiblingen (Baden-Württemberg). In Baden-Württemberg weiter verarbeitet.
Allgemeine Beurteilung
Die Sorte reift spät und ist daher nicht für raue Lagen geeignet. Äußerst robuste und langlebige Bäume. Einer der besten Sorten für Gär- und Süßmost. Bewährte Sämlingsunterlage.
Verwendung
Saft- und Mostapfel (Säureträger), Sämlingsunterlage
Frucht
Pflückreif: Ende Oktober bis Mitte November, lagerfähig bis März, guter Pollenspender.
Form: klein bis mittelgroß, kugelförmig, wenig bis stark abgeflacht.
Oberfläche: meist eben, teils mit ganz schwachen breiten Kanten.
Fruchtschale: glatt, matt, fest, nur gering bereift. Grundfarbe: bei Reife zitronengelb, sonnenseits leicht rötlich verwaschen.
Stielgrube: mitteltief, mittelweit bis weit, schwache breite Kanten, strahlig beborstet oder grasgrün.
Stiel: lang und dünn. Kelchgrube: flach, mittelweit, feine Falten, schwache Rippen.
Kernhaus: klein bis mittelgroß, mittig, Kernfächer eng, zur Achse geschlossen, viele gut ausgebildete Kerne.
Fruchtfleisch: weiß, fest, saftig, hoher Zucker- und Säuregehalt.
Baum
Großkronig, breit ausladender Wuchs mit ausgeprägter natürlicher Fruchtbogenbildung. Anfangs schwach wachsend, später stark bis sehr stark. Sorte blüht spät. Ertrag: Spät einsetzend, hoch, periodisch. Hohe Widerstandskraft gegen Krankheiten und Frost. Verzögerte Jugendentwicklung. Besonders langlebig. Für höhere Erziehungsform. Geeignet für Obstwiesen.
Besondere Merkmale
Die Sorte dient heute noch als einer der besten Samenspender für Sämlingsunterlagen und als Stammbildner. Zitronengelbe saure Früchte mit langem Stiel. Früchte hängen oft im Winter noch fest am Baum.
Verwechslersorten
"Engelberger", "Spätblühender Taffetapfel"
Bittersüßling
Sortenname
Bittersüßling
Synonyme
"Bittersüßer"
Herkunft
Die Gruppe der Bittersüßen Apfelsorten kamen um 1950 über das Elsass
Verwendung
Stammbildner, eventuell Mostapfel
Frucht
Genussreife Mitte September bis Anfang Oktober
Besondere Merkmale
Späte Blüte, gute Tragbarkeit
Blauacher Wädenswil
Sortenname
Blauacher Wädenswil
Synonyme
"Blauacher", "Blauacher Hessenreuter"
Herkunft
1820 aufgefunden in einer Obstanlage im Kanton Thurgau/Schweiz. 1968 beschrieben.
Allgemeine Beurteilung
Eine typische und gute Sorte für den Streuobstanbau.
Verwendung
Most- und Wirtschaftsapfel
Frucht
Erntereife ab Ende September. Haltbar bis Ende Februar.
Frucht: mittelgroß bis groß, unregelmäßig kugelig bis hoch gebaut, breite Kanten über die Frucht.
Fruchtschale: glatt, bei Reife fettig.
Grundfarbe: gelblichgrün.
Deckfarbe: blaurote geflammt, helle Schalenpunkte.
Kelchgrube: tief.
Kelch: geschlossen.
Stielgrube: eng, wenig beborstet.
Stiel: dick.
Fruchtfleisch: fest, saftig, mildes Aroma, viel Zucker und Säure.
Baum
Wuchs: mittel bis stark. Trägt auch am einjährigen Holz. Schlechter Pollenspender. Ertragseintritt früh. Gute, hohe und regelmäßige Erträge. Widerstandsfähig gegen Schorf. Etwas anfällig für Mehltau. Im Holz frostfest. Hochrunde, gut verzweigte Krone. Blüht mittelfrüh, nicht witterungsempfindlich.
Blumberger Langstiel
Sortenname
Blumberger Langstiel
Herkunft
Ungewiss, vermutlich eine Sämlingsauslese. Stammt aus Blumberg bei Donaueschingen in Baden-Württemberg.
Allgemeine Beurteilung
Aufgrund der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen, wenn eine Befruchtersorte vorhanden ist.
Verwendung
Wirtschafts- und Mostapfel
Frucht
Reife: je nach Lage ab Oktober, in Höhenlagen zwei Wochen später. Etwa drei Monate haltbar.
Frucht: mittelgroß, überwiegend flachrund, leicht gerippt.
Fruchtschale: glatt, etwas fettend.
Grundfarbe: gelb.
Deckfarbe: sonnenseits rot gestreift oder stellenweise flächig rot, helle Schalenpunkte.
Stiel: lang.
Stielgrube: weit, strahlig, beborstet.
Fruchtfleisch: feinzellig, etwas mürbe mit säuerlichem Geschmack.
Baum
Krone: breit, ausladend, mit überhängenden Zweigen. Starker Wuchs. Blüht spät, nicht witterungsempfindlich. Schlechter Pollenspender (triploid). Ertrag: verhältnismäßig gering durch ausgeprägte Alternanz.
Besondere Merkmale
Gilt als robust, besonders in höheren Lagen.
Böblinger Straßenapfel
Sortenname
Böblinger Straßenapfel
Herkunft
Unbekannt, erste Erwähnung in einer Ertragsliste des Gutsbetriebs Hohenheim im Jahr 1907. In mehreren Regionen in Süddeutschland anzutreffen, zum Teil häufig.
Allgemeine Beurteilung
Sehr ertragsreiche und vitale Sorte. Gedeiht auch in höheren Lagen wie zum Beispiel im Allgäu.
Verwendung
Saft- und Mostapfel
Frucht
Reife: Ende September bis Mitte Oktober.
Haltbarkeit: vier bis sechs Wochen lagerfähig.
Frucht: klein, kugelförmig abgeflacht.
Grundfarbe: weißlich gelb. Früchte meist zur Hälfte mit flächigem Rot überzogen, Rest streifig marmoriert oder gestreift, manchmal leicht bräunlich bereift.
Kelchgrube: eng, schlüsselförmig, mitteltief, oft rippig. Stiel: mittellang.
Fruchtfleisch: mittelfest, wird relativ schnell mürbe, süßsäuerlich, mild und saftig.
Baum
Kräftiger Wuchs. Sehr vital. kugelförmige Krone, hängende Äste. Dünne bis mittelstrake einjährige Triebe, gräulich braun bis violett. Großes, längliches, hellgrünes, ovales Blatt. Blüht spät, deshalb weniger spätfrostgefährdet. Wenig krankheits- und schädlingsempfindlich. Sehr hohe Erträge.
Besondere Merkmale
Späte Blüte, hängender Wuchs.
Verwechslersorten
"Luikenapfel", "Muskatellerluiken", "Hofapfel"
Börtlinger Weinapfel
Sortenname
Börtlinger Weinapfel
Synonyme
"Amerother Weinapfel"
Herkunft
Angeblich um 1827 als Zufallssämling in der Gemeinde Börtlingen zwischen Stuttgart und Göppingen in Baden-Württemberg entstanden. Die Sorte wurde zunächst nur in der dortigen Umgebung der Gemeinde angebaut.
Allgemeine Beurteilung
Gute Ausbeute, ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis, Baum trägt regelmäßig und hoch, aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit ist er für einen extensiven Streuobstanbau gut geeignet, benötigt gut versorgte Böden.
Verwendung
Saft- und Mostapfel
Frucht
Pflückreife: ab Mitte Oktober. Verwertung bis Ende November.
Frucht: sehr klein bis mittelgroß, kugelig, wenig abgeflacht.
Oberfläche: eben.
Grundfarbe: gelbgrün.
Deckfarbe: deckend dunkel- bis braunrot.
Fruchtschale: glatt, etwas trocken und hart, nicht druckempfindlich.
Stielgrube: mitteltief und mittelweit.
Stiel: lang, mitteldick.
Kelchgrube: flach bis mittelweit, feine Falten, insgesamt etwas unregelmäßig.
Kelch: klein, geschlossen.
Blätter: aufrecht, am Grund sich berührend.
Kernhaus: mittelgroß, Achse geschlossen, zahlreiche und gut ausgebildete Kerne.
Fruchtfleisch: Grünweiß bis gelb, etwas zäh, saftig, Fruchtsäue ohne ausgeprägtes Aroma.
Baum
Starkwüchsig. Krone: breitrund, dicht, im Alter überhängende Äste. Fruchtholz erneuert sich gut und regelmäßig. Blüht mittelfrüh bis spät, ausreichend frosthart. Guter Pollenspender. Ertrag: mittelfrüh, hoch, ziemlich regelmäßig. Widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Etwas Mehltau- und schorfanfällig.
Besondere Merkmale
Kugelförmige kleine Frucht, langer Stiel, breite und lange Kerne.
Verwechslersorten
"Benoni", "Bittenfelder Sämling"
Boskoop, Schöner von Boskoop
Sortenname
Boskoop, Schöner von Boskoop
Synonyme
"Schone van Boskoop"
Herkunft
Ungewiss, ob es sich um eine Mutante der Sorte "Renette de Montfort" handelt oder um eine eigene Sorte. 1856 von dem Pomologen Ottolander in Boskoop Holland gefunden. Ab 1863 in Deutschland verbreitet.
Verwendung
Für den Frischverzehr und alle Verwertungsarten, industriell für Saft. Obwohl säuerlich im Geschmack, ist die Sorte für Diabetiker nicht geeignet.
Frucht
Pflückreife: je nach Lage Ende September bis Mitte Oktober. Ein später Erntetermin fördert die Zucker- und Aromabildung.
Genussreife: ab Mitte Dezember.
Lagerfähig: etwa fünf Monate, bei zu trockener Lagerung schrumpft die Sorte leicht.
Form: groß bis sehr groß, etwa 200 Gramm schwer, ungleichhälftig und wechselnd von flach bis hochrund mit flachen, breiten Kanten.
Schale: trocken, oft rau.
Grundfarbe: grünlich gelb.
Deckfarbe: unterschiedlich orange, sonnenseits rot marmoriert, Rostfiguren über die ganze Frucht.
Stiel: kurz.
Stielgrube: eng, beborstet.
Fruchtfleisch: hellgelblich, mittelfest, grobzellig, saftig, kräftig weinsäuerlich, ausreichende Süße, deutliches Aroma.
Baum
Stark bis sehr starker Wuchs. Starker Wuchs lässt sich durch späten Schnitt, das heißt nach der Blüte, etwas einbremsen. Breite, flachkugelige Krone. Gelegentliche Frostschäden an Spross und Wurzel. Blüten an ein- und mehrjährigen Trieben. Blüte: früh, langanhaltend, empfindlich gegen Spätfröste, weniger empfindlich gegen nasse Witterung. Schlechter Pollenspender (triploid). Ertrag: auf Hochstamm sehr spät einsetzend, jährlich wechselnd zwischen hohen Erträgen und Ernteausfall, ausgeprägte Alternanz. Sorgfältige Ausdünnung nach dem Junifall und Blattdüngung sofort nach der Erntezielen auf regelmäßigere Erträge.
Besondere Merkmale
Noch immer eine der begehrtesten Sorten, die rote Typen wie zum Beispiel "Schmitz-Hübsch" werden im Anbau bevorzugt.
Verwechslersorten
"Coulons Renette", "Kasseler Renette", "Kanadarenette", "Zabergäu", "Graue Herbstrenette", "Damason Renette"
Braeburn
Sortenname
Braeburn
Herkunft
1952 entdeckt im Distrikt Nelson auf der Südinsel Neuseelands. Vermutlich ein Sämling der Sorte "Lady Hamilton". Durch die Baumschule Williams in Braeburn weiter verbreitet.
Allgemeine Beurteilung
Trotz des hohen Bekanntheitsgrades im Angebot des Handels ist die Sorte nicht für den Garten, sondern nur für erfahrene Erwerbsanbauer zu empfehlen. Der Bedarf wird zumeist aus dem Import gedeckt.
Verwendung
Ausgereift und von besten Standorten guter Tafelapfel.
Frucht
Reife: ab Ende Oktober, kurzer Erntezeitraum.
Lagerfähig: etwa fünf Monate haltbar.
Form: mittelgroß bis groß, hoch gebaut, unterschiedliche Form.
Schale: glatt, leicht fettig.
Grundfarbe: goldgelb, sonnenseits intensiv kurz gestreift mit kleinen und hellen Schalenpunkten.
Stiel: lang, in weiter und tiefer Stielgrube.
Fruchtfleisch: hell cremefarbig, fest, knackig, sehr saftig, aromatisch süß, leichte Säure.
Baum
Aufrechtes und gut verzweigtes Wuchsbild. Kurzes Fruchtholz. Anfangs mittelstarker, später schwacher, spurartiger Wuchs. Empfindlich für Holzfrost. Blüte: mittelfrüh, witterungsempfindlich. Fruchtausdünnung bald nach der Blüte ist in der Regel erforderlich. Ertrag: geringe Anfangserträge, danach dann hoch, abhängig von Pflege und Standort, leichte Alternanzneigung.
Bramleys Sämling
Sortenname
Bramleys Sämling
Synonyme
"Triomphe de Kiel"
Herkunft
1809 pflanzt Mary Ann Brailsford in Southwell (Südengland) einen Obstgarten. In diesem fand man den ersten Baum dieser Sorte.
Allgemeine Beurteilung
Ein problemlos lang zu lagernder und vielseitig verwendbarer Wirtschaftsapfel. Die kräftige Säure tritt mit zunehmender Lagerdauer etwas zurück. Der Baum mit dem kräftigen Wuchs, mit den guten und regelmäßigen Erträgen ist für große und kleine Gärten anbaugeeignet.
Verwendung
Wirtschafts-, Saft- und Mostapfel
Frucht
Pflückreife: Mitte bis Ende Oktober.
Genussreife: von November bis März.
Form: groß bis sehr groß, insgesamt etwas unregelmäßig, manchmal ungleichhälftig, kugelförmig, stark abgeflacht, oft auch breitgedrückt.
Oberfläche: uneben, mit schwachen breiten Kanten.
Grundfarbe: grüngelb, sonnenseitig trüb orangerot gesprenkelt mit breiten roten Streifen, insgesamt etwas düster gefärbt.
Schale: glatt, wachsig.
Stielgrube: flach bis mitteltief, mittelweit bis weit, breite wulstige Kanten, mittelfein beborstet.
Stiel: kurz, selten mittellang, mitteldick.
Kelchgrube: schüsselförmig, flach bis mitteltief, mittelweit bis weit, feine Falten, schwache Rippen.
Fruchtfleisch: grünlich weiß, fest, später mürbe, kräftige Säure.
Baum
Wuchs: kräftig. Kronenform: breitpyramidal, mit hängendem Fruchtholz. Blüte: mittelfrüh, schlechter Pollenspender (triploid). Ertrag: mittelhoch, anfällig für Strippe.
Besondere Merkmale
Großer Kelch mit kräftigen Blättern, stark fettende Schale, säuerliches Fruchtfleisch.
Verwechslersorten
"Brettacher", "Jakob Lebel", "Raafs Liebling"
Brauner Matapfel
Sortenname
Brauner Matapfel
Synonyme
"Kohlapfel", "Mate Brune", "Schmiedapfel", "Mohrenapfel", "Schwärzlicher", "Badischer Brauner", "Unterländer"
Herkunft
Sehr alte Sorte unbekannter Herkunft. Breits im 18. Jahrhundert in Süddeutschland verbreitet. Möglicherweise von römischer Herkunft.
Allgemeine Beurteilung
Bäume sind stark wachsend und widerstandsfähig.
Verwendung
Wirtschaftssorte, auch für Mostbereitung geeignet
Frucht
Pflückreife: Anfang Oktober. Lagerfähig bis Mai.
Form: klein bis mittelgroß, 140 Gramm schwer, insgesamt etwas unregelmäßig, manchmal ungleichhälftig, teils kugelförmig abgeflacht, teils kegelförmig abgestumpft, leicht stielbauchig.
Schale: glatt, fest, mit typischen Roststernen, etwas wachsig.
Grundfarbe: gelb.
Deckfarbe: dunkel trübrot geflammt, schattenseits heller und streifiger. Stärkere Färbung bei alten Bäumen.
Stiel: sehr kurz, mitteldick, fleischig und wenig behaart.
Fruchtfleisch: anfangs gelblich grün, später gelblich weiß, grobkörnig, weinsäuerlich.
Baum
Als Jungbaum sehr stark wachsend, später etwas nachlassend. Die Bäume werden überdurchschnittlich groß mit hochgewölbter, im Alter überhängender Krone und erreichen ein hohes Alter. Blüte: spät, langanhaltend, schlechter Pollenspender (triploid). Ertrag: späteinsetzend, regelmäßig, hoch. Frosthart im Holz.
Besondere Merkmale
Braunrote, stark bereifte Schale.
Verwechslersorten
"Mohrenapfel" (Regionalsorte in Baden-Württemberg), "Purpurroter Zwiebelapfel"
Brettacher
Sortenname
Brettacher
Synonyme
"Brettacher Sämling", "Brettacher Gewürzapfel"
Herkunft
1908 bei Landwirt Kuttruff in Brettach bei Heilbronn in Baden-Würrtemberg entdeckt. In Deutschland weit verbreitet. Vermutlich ein Zufallssämling von "Champagnerrenette" x "Jakob Lebel".
Allgemeine Beurteilung
Außerordentliche gesunde und wüchsige Bäume, daher für den Streuobstanbau bestens geeignet. Liebt warme Böden und braucht lange Vegetationsperioden. Früchte zeigen äußerlich lange Haltbarkeit und hohe Saftausbeute, in höheren Lagen aber häufig grasigen Geschmack.
Verwendung
Vorzugsweise Wirtschafts-, Saft- und Mostapfel, von warmen Lagen auch als Tafelapfel
Frucht
Pflückreife: Mitte bis Ende Oktober.
Genussreif: Dezember bis April/Mai.
Form: groß, auch sehr groß, 230 Gramm schwer, insgesamt etwas unregelmäßig, kugelförmig abgeflacht, meist auch etwas breitgedrückt.
Oberfläche: eben, oft mit unregelmäßigen, schwachen breiten Kanten.
Grundfarbe: anfangs grün, später hellgelb mit leuchtend roter Backe, teils geflammt und gestreift.
Schale: glatt, fest, mitteldick, wachsig, am Lager besonders fettig, druckempfindlich.
Stiel: kurz, dick, in enger, leicht strahlig berosteter Stielgrube.
Fruchtfleisch: grünlichgelb, weiß, fest, saftig, erfrischender Säure.
Baum
Große, breite, flache aber lichte Krone mit kurzem Fruchtholz an langen Ästen. Der Überwachungsschnitt zielt auf eine besser verzweigte Krone. Im Vollertragsalter schwächerer Wuchs. Im Holz Frosthart. Dominierende Mittelachse. Blüte: spät, schlechter Pollenspender, bei starkem Fruchtansatz fördert das Ausdünnen die Fruchtqualität und beugt der Alternanz vor. Ertrag: mittelfrüh einsetzend, wechselnd zwischen hohen und geringen Ernten, insgesamt unterdurchschnittliche Mengen.
Besondere Merkmale
Glatte, gesunde, oft leuchtend rote Frucht.
Verwechslersorten
"Bramleys Sämling", "Hagedornapfel", "Kronprinz Rudolf", "Martens Sämling", "Welschisner"
Bühler Thanner Renette
Sortenname
Bühler Thanner Renette
Burgundy
Sortenname
Burgundy