Landrat heißt neue deutsche Staatsangehörige herzlich willkommen
Er unterstrich in seiner Ansprache, dass dieser Moment nicht nur für die neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger von Bedeutung sei, sondern für die gesamte Gesellschaft. Dabei betonte er, dass die Entscheidung der Eingebürgerten ein "bewundernswerter Schritt" sei, der ihre Entschlossenheit und ihr Engagement für Deutschland zeige. Landrat Mario Glaser ermutigte die neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger nachdrücklich, von ihren Rechten und Pflichten Gebrauch zu machen und sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen.
Wer eingebürgert werden möchte, hat eine ganze Reihe an Voraussetzungen zu erfüllen. So muss die Person beispielsweise mindestens acht Jahre rechtmäßig in Deutschland aufhalten; es muss die Identität und Staatsangehörigkeit geklärt sein; die Person muss sich zur freiheitlichen, demokratischen Grundordnung bekennen; der Lebensunterhalt muss für sich und die unterhaltsberechtigte Familie ohne Inanspruchnahme von Sozialleistungen gesichert sein; Nicht-EU-Bürger müssen die bisherige Staatsangehörigkeit aufgeben; es darf keine Verurteilung wegen einer rechtswidrigen Straftat geben, ausreichende Deutschkenntnisse müssen nachgewiesen, sowie ein Einbürgerungstest bestanden werden.
Im Vergleich zu früheren Jahren haben sich deutlich mehr Menschen aus Syrien einbürgern lassen. „Ihre Anwesenheit ist nicht nur ein Symbol für Ihre persönliche Integration, sondern auch eine Erinnerung an die tragische Realität, mit der viele von Ihnen konfrontiert waren“, betonte Landrat Mario Glaser und es sagte weiter: „Es ist von großer Bedeutung, dass wir uns aktiv für den Frieden und die Stabilität in der Welt einsetzen“.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war deshalb die symbolische Einbürgerung der aus Syrien stammenden Eheleute Apprizin und Basil Sharro durch Landrat Mario Glaser. Gemeinsam sprachen sie das Bekenntnis und bekamen die Urkunde über die deutsche Staatsangehörigkeit überreicht.
Ein weiterer emotionaler Moment war die bewegende Rede von Mohammad Chunnar, der ebenfalls aus Syrien stammt. In seiner Ansprache erzählte er von seiner persönlichen Fluchtgeschichte aus Syrien und seinen Erfahrungen bei der Ankunft in Deutschland. Gemeinsam mit zwei seiner Geschwister führte ihn seine Flucht im Jahr 2015 schließlich nach Maselheim in die Anschlussunterbringung. Herr Chunnar bedankte sich bei den vielen Ehrenamtlichen, die ihn während dieser Zeit unterstützt hatten. So konnte er mehrere Deutschkurse an der VHS belegen und erhielt die Möglichkeit, in einem Heizungsbaubetrieb zu arbeiten, wo er inzwischen als fest angestellter Vorarbeiter tätig ist. Bei einem Besuch in Berlin, den Herr Chunnar kürzlich gemeinsam mit seiner Familie unternommen hat, habe er sich beim Anblick des Reichstagsgebäudes sehr stolz gefühlt, nun ein deutscher Staatsbürger zu sein. Abschließend bedankte sich Herr Chunnar auch bei Landrat Mario Glaser sowie dem Ordnungsamt und versprach, seine Pflichten als deutscher Staatsbürger gewissenhaft zu erfüllen. Mit den Worten „I bin jetzt en Schwob und kehr drzua!“ schloss Chunnar seine Rede und lockte dabei vielen Besucherinnen und Besuchern ein Schmunzeln hervor.
Landrat Mario Glaser bedankte sich bei Herrn Chunnar und hob nochmals hervor, dass Geschichten wie diese deutlich aufzeigen, „wie wichtig der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist. Zusammenhalt bedeutet nicht nur, einander in schweren Zeiten zu unterstützen,“, so Glaser „sondern auch, die Freuden des Lebens gemeinsam zu feiern“. Mit Liedern wie „Ein Hoch auf uns“ begeisterte die Band „Lay Out“ alle Anwesenden und trug dadurch in besonderer Weise zur feierlichen Stimmung bei.
Landrat Mario Glaser bedankte sich bei Mohammad Chunnar für dessen Worte auf der Einbürgerungsfeier.
Eheleute Apprizin und Basil Sharro nach deren symbolischen Einbürgerung mit Landrat Mario Glaser.