Alle zehn Jahre wird überprüft, ob die fortgeschriebenen Einwohnerzahlen jeder Kommune in Deutschland noch korrekt sind. Dieser bundesweite Zensus ist eine Volkszählung, bei der jedoch nur ein Teil der Bevölkerung persönlich befragt wird, um Aufwand und Kosten zu reduzieren. Wer zu dieser zufällig ausgewählten Stichprobe gehört, zählt repräsentativ also für alle.
Mit dieser statistischen Erhebung wird ermittelt, wie viele Menschen in unserem Landkreis leben, wie sie wohnen und arbeiten. Viele Entscheidungen beruhen auf Bevölkerungs- und Wohnungszahlen. Um verlässliche Basiszahlen für Planungen zu haben, ist eine regelmäßige Bestandsaufnahme der Bevölkerungszahl notwendig. In erster Linie werden hierfür Daten aus Verwaltungsregistern genutzt, sodass die Mehrheit der Bevölkerung keine Auskunft leisten muss.
Im Landkreis Biberach wohnen in 44 Kommunen circa 169.000 Menschen (ohne die Kreisstadt Biberach). Die einzelnen Gemeinden und der Landkreis müssen wissen, wie viele Menschen hier wohnen - nur dann können Investitionen und Veränderungen richtig geplant werden. Wo und in welcher Größe muss investiert werden? In Kindergärten, Schulen, Seniorenheime, Versorgungseinrichtungen, Sportanlagen, Kläranlagen, Bauplätze und vieles andere mehr. Aufgrund der korrekten Einwohnerzahlen erhalten die Kommunen und der Landkreis zudem Finanzzuweisungen für die Erfüllung ihrer Aufgaben.
Deshalb ist es ganz besonders wichtig, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner, die hierfür ausgewählt wurden, bei der Befragung mitmachen.
Dazu erhalten die Personen Post, mit der sich eine Erhebungsbeauftragte oder ein Erhebungsbeauftragter für ein kurzes Gespräch (etwa zehn Minuten) ankündigt, in dem folgende Angaben geklärt werden: Vor- und Nachname, Geschlecht, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit, Familienstand und Wohnstatus (Hauptwohnsitz oder Nebenwohnsitz).
Die Erhebungsbeauftragten weisen sich durch einen Ausweis für ihre Tätigkeit aus.
Ein Drittel der auskunftspflichtigen Personen erhalten zudem im Anschluss an dieses Gespräch persönliche Zugangsdaten für einen Online-Fragebogen, mit dem weitere Angaben unter anderem zu Wohnsituation, Bildung, Erwerbstätigkeit und Beruf erhoben werden sollen.
Die Musterfragebögen und viele weitere Informationen zum Zensus 2022 – inklusive verschiedener Erklärvideos in unterschiedlichen Sprachen – sind auf der Zensus-Homepage bereitgestellt.