Der Landkreis Biberach wurde als zweiter Landkreis in Oberschwaben mit dem European Energy Award (eea) ausgezeichnet. Von 100 möglichen Zertifizierungspunkten erhielt der Landkreis 68.
„Ein Spitzenwert, wenn man bedenkt, dass wir zum ersten Mal an der Zertifizierung teilnahmen und wenn man sieht, dass nur sieben Gemeinden, Städte und Landkreise in ganz Baden-Württemberg bei ihrer Zertifizierung mehr als 75 Punkte erreichten“, sagten Landrat Dr. Heiko Schmid und Stefanie Bürkle, 1. Landesbeamtin, übereinstimmend, nachdem das Ergebnis des unabhängigen Auditors Leonard Meyer vorlag.
Die offizielle Urkunde wurde im März 2014 in Kornwestheim verliehen.
Leonard Meyer von der Bundesgeschäftsstelle European Energy Award bewertete die in den vergangenen eineinhalb Jahren erarbeiteten Ziele, Maßnahmen und Dokumentationen, wie im Landkreis und im Landratsamt Energie eingespart beziehungsweise effizienter genutzt werden kann. Herausgekommen ist ein vom Energieteam des Landratsamtes erarbeiteter Katalog mit über 30 Maßnahmen, die teilweise bereits umgesetzt sind, derzeit abgearbeitet werden oder in Zukunft umgesetzt werden sollen.
Die Vorschläge reichen von der Fortschreibung des Klimaschutz- und Energiekonzeptes über Standards für den energieeffizienten Bau und die Bewirtschaftung von öffentlichen Gebäuden, energetische Nutzung von Abfällen, die Qualität des ÖPNV-Angebotes bis hin zum Beschaffungswesen und die Information von Verbrauchern, Hausbesitzern und Mietern, wie man Strom und Wärme einsparen kann.
Hervorragende Begleitung durch die Energieagentur
„Dabei“, 1. Landesbeamtin Stefanie Bürkle als Leiterin des Energieteams, „unterstütze uns die Biberacher Energieagentur hervorragend. Energieberaterin Iris Ege hat uns im gesamten Prozess hervorragend begleitet, immer wieder Tipps und Anregungen gegeben, wie und wo wir uns als Landkreis und Landratsamt verbessern können.“ Es habe sich im eea-Prozess gezeigt, dass der Landkreis in vielen Bereichen bereits gut unterwegs sei. So konnte beispielsweise der Stromverbrauch in den Schulgebäuden des Landkreises um annähernd vier Prozent gesenkt werden, obwohl die Fläche unter anderem durch die Erweiterung der Kilian-von-Steiner Schule stieg. Trotz steigender Energiepreise blieben beim Landkreis die Energiekosten dadurch konstant. Durch den Verzicht auf Heizöl, den Einsatz von Blockheizkraftwerken und den weiteren Ausbau von Hackschnitzel - und Holzpelletsanlagen senkte man den CO2-Verbrauch in 2012 gegenüber dem Vorjahr um weitere 140 Tonnen pro Jahr.
„Wir wollen uns auf dem hervorragenden Ergebnis des eea nicht ausruhen. Es ist ein Prozess, der immer weiter geht und der auch vom Kreistag unterstützt wird. Selbstverständlich streben wir in Zukunft den European Energy Gold Award an. Das wird aber nicht einfach werden. Doch dieser Herausforderung stellen wir uns gerne. Wir haben ein hervorragendes und engagiertes Energieteam, das die jetzige Auszeichnung als Ansporn versteht“, so Landrat Dr. Heiko Schmid abschließend.