Der Landkreis Biberach betreibt am Schulstandort des Kreis-Berufsschulzentrums Biberach (BSZ) ein Schülerwohnheim. Da das jetzige Wohnheim energetisch in einem äußerst schlechten Zustand und strukturell nicht mehr zeitgemäß ist, hat der Kreistag beschlossen, ein neues Schülerwohnheim auf dem Schulcampus zu errichten.
Bei der Planung und Errichtung des Gebäudes legt der Landkreis großen Wert auf eine ökologische Bauweise, was sich auch in den Anforderungen des europaweiten Architektenwettbewerbs widergespiegelte. Im Auswahlverfahren konnte sich der Entwurf der F64 Architekten aus Kempten durchsetzen. Der beauftragte und weiterentwickelte Entwurf sieht folgendes Gebäude vor:
Auf einen Blick: Zahlen, Daten, Fakten
- Sechs Geschosse (Erdgeschoss + 5 Obergeschosse)
- 163 Wohnheimbetten in Doppel- und Einzelzimmer
- Fünf barrierefreie Zimmer
- Verschiedene Aufenthaltsbereiche: Mensa, Gemeinschaftsküchen, Gemeinschaftsräume
- Wohnheimleiterwohnung
- Kostenberechnung: 26,3 Millionen Euro
- Zuschuss der KfW für Effizienzhaus 40 Plus
Die Bauweise
Das Gebäude ist als Mischbauweise konzipiert. Das Erdgeschoss bildet einen massiven Sockel in Stahlbeton, die beiden massiven Treppenkerne dienen der Aussteifung. Der Technikbereich des 1. Obergeschosses wird ebenfalls Massiv in Stahlbeton gebaut. Auf den massiven „Tisch“ werden die Wohngeschosse in Holzmodulbauweise gestellt. Die einzelnen Zimmereinheiten sollen als Massivholz-Raummodule bereits vollständig im Werk vorgefertigt und auf der Baustelle montiert werden. Die Fertigung mit Raummodulen aus Holz ist ein neuer innovativer Ansatz. Diese witterungsunabhängige, serielle Fertigung ohne störende Bauabläufe steigert die Effizienz und Qualität in der Verarbeitung.
Das Energiekonzept
Die Gebäudehülle soll in Passivhausstandard ausgeführt werden. Die Grundlast der Wärmeerzeugung erfolgt regenerativ durch eine Grundwasserwärmepumpe, die Spitzenlast wird über die Heizzentrale des Kreis-Berufsschulzentrums abgedeckt. Das Wohnheim wird mit einer mechanischen Belüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Außerdem soll auf dem Dach eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einer Dachbegrünung ausgeführt werden. Insgesamt erreicht das Schülerwohnheim den Effizienzhaus 40-Standard.
Zeitplan
Die Baustelle ist inzwischen in vollem Gange. Der Spatenstich für das neue Wohnheim erfolgte am 15. Mai 2023. Es wird von einer Bauzeit von zwei Jahren ausgegangen.
Landrat Mario Glaser (6. von links), Fraktionsvorsitzende, Schulleitungen, Architekten, Bauunternehmen und Mitarbeitende der Verwaltung beim symbolischen Spatenstich für das neue Schülerwohnheim