Kompost und Eigenkompostierung

Sowohl im Garten als auch in der Küche fallen organische Reste an, die dem natürlichen Kreislauf durch Kompostierung zugeführt werden können. Der Landkreis Biberach mit seiner ländlichen Struktur bietet dafür ideale Voraussetzungen. Übrigens: Durch die Kompostierung lässt sich der Restmüll um bis zu 30 Prozent reduzieren. Da die Restmülltonne weniger oft geleert werden muss, sparen Sie bares Geld.

Wer keine Möglichkeit zur Eigenkompostierung hat, findet im Abfall-ABC Entsorgungswege für über 700 Abfallsorten.

Wo soll der Kompost platziert werden?

Der Kompostplatz sollte, auch im Winter, gut und bequem erreichbar sein. Er sollte auf gut gewachsenem Boden eingerichtet sein, damit Kleinlebewesen einwandern können. Asphalt, Stein -oder Bodenplatten sind als Untergrund ungeeignet. Zum Schutz vor Austrocknung sollte der Platz im Halbschatten eines Baumes und windgeschützt sein. Um die Auswaschung von wertvollen Nährstoffen zu verhindern, empfiehlt es sich in der vegetationslosen Zeit, den Kompost abzudecken. Um Streit vorzubeugen, sollte der Standort so gewählt sein, dass er die Nachbarn nicht stört. Das Nachbarrecht schreibt für die Errichtung eines Kompostplatzes einen Mindestgrenzabstand von 0,5 Metern vor. Wird zur Abschirmung eine Hecke gepflanzt, muss diese bis zu einer Höhe von 1,80 Metern ebenfalls 0,5 Meter Mindestabstand zur Grenze haben. Geruchsbelästigungen dürfen nicht auftreten.

Komposthaufen im Halbschatten

Wie soll kompostiert werden?

Zur Herstellung von eigenem Kompost gibt es mehrere Verfahren.

  • Mietenkompostierung
  • Behälterkompostierung
  • Flächenkompostierung

Der Handel bietet dafür Kompostbehälter in verschiedenen Formen, Größen und Materialien an. Auch der klassische offene Komposthaufen ist ideal für die Eigenkompostierung von organischem Abfall. In der Regel ist die Platz- und Standortfrage entscheidend für die Wahl des Verfahrens. Kompostbehälter eignen sich gut für kleine Gärten, da sie weniger Platz benötigen als Kompostmieten. Für das Gelingen der Rotte ist aber weniger die Art des Komposters als die Art und Mischung der kompostierten Materialien entscheidend. Beim Kompost gilt: Die Mischung macht's. Nasse Materialien (zum Beispiel Obstreste, Kaffeefilter) sollten immer mit trockenen Stoffen (zum Beispiel Strohhäcksel) vermischt werden. Feinstrukturiertes Material (Rasenschnitt) sollte immer dem grobstrukturiertem Material (zum Beispiel Reisig, Holzhäcksel) beigemischt werden.

Für das Gelingen von gutem Kompost ist eine ausreichende Sauerstoffzufuhr wichtig. Gibt es diese nicht, sind unerwünschte Fäulnis und Geruchsbelästigungen die Folge.

Der Untergrund sollte aufgelockert werden, damit die Bodenlebewesen durchdringen können und in den Komposter einwandern können. Als unterste Schicht eignet sich grobes oder gehäckseltes Material. Darauf folgen die möglichst vielfältigen organischen Haushalts- und Gartenabfälle. Wenn zwischendurch eine Schicht mit bereits fertigem Kompost eingebracht wird, beschleunigt das die Rotte. Kompostzusätze wie Kalk, Gesteins- oder Hornmehl und Kompostbeschleuniger sind bei einer vielfältigen Mischung meist überflüssig.

Umbauanleitung für Komposter

Was geschieht bei der Kompostierung?

Bei der Kompostierung wird organisches Material durch Bodenlebewesen, zum Beispiel Regenwürmer, Bakterien, Pilze, Milben und Käfer, umgewandelt. Diese Organismen bauen organische Verbindungen wie Kohlehydrate, Eiweiße und Fette so ab, dass sie für Pflanzen verfügbar werden. Dieser biologische Vorgang wird als Rotte oder Verrottung bezeichnet. Sie läuft umso schneller, je optimaler die Lebensbedingungen der Bodenlebewesen sind. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Faktoren Wasser, Wärme, Luft und Nährstoffe.

Beim Abbauprozess entsteht Wärme. Ist der Kompost im Sommer zu trocken, sollte er angefeuchtet werden, sonst stockt der biologische Prozess. Ist er zu nass, entsteht Fäulnis. Bei lang anhaltendem Dauerregen sollte ein frisch aufgesetzter Komposthaufen deshalb abgedeckt werden.

Entscheidend ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kohlenstoff und Stickstoff. Dieses wird durch eine gute Mischung der Kompostzutaten erreicht. So bekommen die Lebewesen genügend Nährstoffe.

Wann ist die Komposterde fertig?

Die Dauer der Rotte, also die Aktivität der Kleinlebewesen und Mikroorganismen, hängt von der Temperatur, Feuchtigkeit, Menge und Art des kompostierten Materials ab. Kompost kann im Garten in verschiedenen Rottestadien eingesetzt werden. Bestandteile, die noch nicht ganz verrottet sind, werden im Gartenboden weiter ab-, beziehungsweise umgebaut.

Schon nach drei bis sechs Monate Reifezeit kann halbfertiger Kompost als Mulch ausgebracht werden. Das ist fast das ganze Jahr über möglich. Die Mulchdecke schützt den Boden bei Hitze vor dem Austrocknen und bei starken Niederschlägen vor Verschlämmung. Auch wird die Keimung von Unkrautsamen erschwert. Im Herbst ausgebracht, ist die Mulchschicht idealer Frostschutz, beispielsweise für Rosen oder auf Beeten.

Noch nicht verrottete grobe Bestandteile können mit einem Wurfsieb (Maschenweite 10 bis 15 Millimeter) ausgesiebt und dem Kompost wieder zugesiebt werden. Vorteilhaft ist auch ein Umsetzen des Kompostes.

Reifen, erdigen Kompost erhält man nach etwa einem Jahr. Er ist auch für empfindliche Pflanzen geeignet. Am sinnvollsten wird er ausgebracht, wenn die Pflanzen am schnellsten wachsen, zum Beispiel beim Austrieb im Frühjahr.

10 Tipps für guten Kompost

Wie wird der Kompost verwendet?

Kompost ist der älteste natürliche Dünger der Welt und ein ausgezeichneter Bodenverbesserer. Durch seinen hohen Humusgehalt fördert er die Wasser speichernde Kraft des Bodens. Das wirkt sich auch positiv auf den Nährstoffvorrat aus.

Kompost sollte nur in dünner Schicht ausgebracht werden, etwa fünf Liter Kompost pro Quadratmeter (circa drei Schaufeln) reichen aus. Das entspricht von einer Schicht von ungefähr einem Zentimeter. Die meisten Pflanzen sind mit dieser Nährstoffmenge ausreichend versorgt. Nur stark zehrende Pflanzen wie Kartoffeln, Tomaten oder Kohl benötigen eine zweite Kompostgabe.

Kompost wird im Garten flächig ausgebracht und nur oberflächlich in den Boden eingearbeitet. Durch die dunkle Farbe erwärmt sich die Erde im Frühjahr schneller. Kompost kann nahezu für alle Pflanzen eingesetzt werden:

  • Gemüse
  • Rasen
  • Sträucher
  • Bäume
  • Blumen
  • Zierpflanzen

Bei Gemüseanbau und der Pflanzung von Blumen und Sträuchern kann reifer Kompost zusätzlich ins Pflanzloch gegeben werden. Für Zierpflanzen und beim Bepflanzen von  Balkonkästen sollte Kompost mit anderen Bestandteilen gemischt werden. Bewährt haben sich Mischungen aus je einem Drittel reifem, gut mineralisiertem Kompost, Gartenerde und Sand. Für das Herstellen von Anzuchterde reicht ein Kompostanteil von einem Viertel aus. Um eine Überdüngung des Bodens zu vermeiden, sollten zusätzlich keine weiteren Dünger eingesetzt werden.

Gemüsebeet mit Salat

Tipp: der Kressetest

Der Kressetest zeigt, ob der Kompost reif und für die Pflanzen verträglich ist. Dazu wird in einen Teller oder eine flache Schale Kompost eingefüllt und wenn nötig angefeuchtet. Danach werden die Kressesamen eingestreut und bis zum Keimen mit Klarsichtfolie abgedeckt. Nach wenigen Tagen sollten grüne Keimlinge wachsen. Dann ist die Qualität des Kompostes gut. Keimen die Samen schlecht, werden die Pfllänzchen gelb oder verkümmern, muss der Kompost noch reifen und sollte bei empfindlichen Pflanzen nur sehr sparsam eingesetzt werden.

Was kann kompostieren und was nicht?

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